40 Jahre Vertretung der Europäischen Kommission in München
40 Jahre Vertretung der Europäischen Kommission in München
Man stelle sich Europa vor vierzig Jahren vor, im Jahr 1985: Neun Mitgliedsländer in der Europäischen Gemeinschaft, und nicht einmal ganz Deutschland vertreten. Der Kalte Krieg, der eiserne Vorhang, autoritäre Regime – aber auch wichtige Schritte zur Vollendung des Binnenmarktes prägten diese Zeit.
In dieses Umfeld fällt die Eröffnung des Büros der Vertretung der Europäischen Kommission in München, zuständig für Baden-Württemberg und Bayern. Seither hat die Kommissionsvertretung zentrale Meilensteine der Europäischen Einigung begleitet: fünf Erweiterungsrunden, die nach und nach die Zahl der Mitgliedsstaaten auf 27 anstiegen ließen, der Schengen-Raum, die Schaffung des Binnenmarktes und die Einführung des Euro - um nur einige wichtige zu nennen.
Wie stark Europa sich verändert hat, gewachsen ist und was alles in den vierzig Jahren geschehen ist, ließen die Leiterin der Kommissionsvertretung in Deutschland, Barbara Gessler, und Leiter der Kommissionsvertretung für Süddeutschland, Wolfgang Bücherl, bei der Jubiläumsfeier der Kommissionsvertretung am 15. Oktober 2025 im alten Rathaus in München Revue passieren. In diesen vierzig bewegten Jahren stand die Regionalvertretung den Bürger*innen jederzeit Rede und Antwort bei ihren Fragen und Anliegen zur EU Politik und wird darin in den letzten zwanzig Jahren tatkräftig unterstützt vom EUROPE DIRECT Netzwerk, der EU vor Ort.
llse Aigner, die bayrische Landtagspräsidentin, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Vertretung, während Baden-Württembergs Staatssekretärin Sabine Kurtz die Wichtigkeit der Präsenz in Süddeutschland unterstrich. Der Münchener Stadtrat und EU-Gemeinderat Felix Sproll, selbst jünger als das Geburtstagskind, vertrat die Perspektive der Generation, die in ein Europa hineingeboren wurde, in dem die genannten Meilensteine bereits zur Tagesordnung gehörten.
Festrednerin war Viviane Reding, langjährige Brüsseler Kommissarin, die selbst zahlreiche Gesetze in der europäischen Politik auf den Weg gebracht und entscheidend geprägt hat. Sie forderte „Mut, Weitsicht und Macht des Gesetzes, statt dem Gesetz der Macht“ als die Grundlagen, auf denen europapolitische Bildung aufbauen sollte, ebenso wie ein Bewusstsein und „Stolz für die Errungenschaften der EU“.
Das abwechslungsreiche Programm, charmant moderiert von Renke Deckarm, Pressesprecher und stellvertretender Leiter der Regionalvertretung, genossen zahlreiche geladene Gäste, Vertreter*innen der Politik und Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft.
Zum stolzen Schwabenalter gratulierte unser Team natürlich standesgemäß – mit einem passenden Präsent, unserem Brettspiel zur EU-Gesetzgebung Legislativity, damit die Regionalvertretung auch künftig spielerisch am Ball bleibt.
Liebe Kommissionsvertretung, auf viele weitere Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit!
Bilder: Europa Zentrum Baden-Württemberg

