The Danube Devil’s Advocate – as a project pusher

Projektbericht

Das Projekt „The Danube Devil’s Advocate – as a project pusher“, das in Kooperation des Europa Zentrums Baden-Württemberg (als Lead-Partner) mit dem Europahaus Vukovar in Kroatien, der Gemeinde Bačka Palanka in Serbien, der VURA-Projektentwicklungsagentur in Vukovar sowie dem Euro-Institut Kehl mit finanzieller Unterstützung durch die Landeshauptstadt Stuttgart im Jahr 2019 durchgeführt wurde, entstand als Ergebnis von grenzüberschreitenden Bürgerdialogen, die in einem Vorläuferprojekt „Unfolding the Danube Hub“ bereits 2018 stattfanden und vom Staatsministerium Baden-Württemberg finanziert wurden. Eine Gruppe aus Pécs in Ungarn – vermittelt über das Ungarische Kulturinstitut Stuttgart – war ebenfalls bei den Bürgerdialogen dabei.

Vielversprechende grenzüberschreitende Projektideen, die in den Bürgerdialogen entstanden, sollten mit dem „Danube Devil’s Advocate“ aufgegriffen, begleitet und schließlich umgesetzt werden.

19 junge Leute aus der Grenzregion, die ihre Ideen entsprechend mitbrachten, kamen vom 12.–14. April 2019 zu einer Fortbildung nach Šibenik in Kroatien. Das Trainerteam bestand aus Nikoleta Poljak (Volunteer Centre Osijek), Goran Jelenić (PRONI Centre for Social Education), Davor Garbac (Vukovar Development Agency), Stanislava Malić-Gostović (Gemeinde Bačka Palanka) und Florian Setzen (Europa Zentrum Baden-Württemberg). Durch sie wurde Know-how zur Projektdurchführung vermittelt. Aber es konnten auch mögliche, unvorhersehbare Schwierigkeiten bei der Projektrealisierung besprochen werden, die mit lokalen Besonderheiten einhergingen. Mit Fragen eines „Devil’s Advocate“ forderte das Trainerteam – ergänzt durch Margot Bonnafous vom Euro-Institut – auch nach Absolvierung des Trainings die Planungsgruppen heraus, damit sie für alle Eventualitäten vorbereitet waren.

Auf diese Weise kam es dann in zwei unterschiedlichen Projektgruppen zur Planung und Durchführung zweier Veranstaltungen, die nach einem weiteren Trainingstag am 22. Oktober 2019, an dem 12 Projektverantwortliche teilnahmen, tatsächlich realisiert wurden:

Die erste Aktion wurde am 3. Dezember 2019, am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, in Bačka Palanka / Serbien organisiert. Die Veranstaltung wurde “Öffentliche Stunde der sportlichen Aktivität” genannt und stand im Zusammenhang mit dem Projekt “Spiele ohne Grenzen”, das für Kinder und Jugendliche von Vukovar / Kroatien und Bačka Palanka / Serbien gedacht war und auf die Integration von Menschen mit Behinderungen abzielte. – Biljana Ubović, Paralympionikin aus Bačka Palanka (Serbien) und Damir Vuković aus Babina Greda (Kroatien) sind Menschen mit Behinderungen, aktive Athleten und Spieler der jeweiligen Tischtennis-Nationalmannschaften. In ihren bisherigen Karrieren haben sie an vielen lokalen, nationalen und internationalen Wettbewerben teilgenommen und zahlreiche Medaillen und Auszeichnungen gewonnen. Zur Förderung des Sports trug auch die frühere serbische Handballnationalspielerin, Ana Tešanović, bei. Schüler/-innen der Technischen Schule Nikola Tesla aus Vukovar (Fachrichtung: Umwelttechnik) und Jugendliche aus Bačka Palanka nahmen am öffentlichen Unterricht mit dem gemeinsamen Ziel „Sport als gesunde Lebensweise“ teil. Die jungen Leute versuchten auch, sich weiter für die Bedürfnisse schutzbedürftiger Gruppen in der örtlichen Gemeinde zu sensibilisieren. Diese öffentliche Stunde der sportlichen Aktivität endete mit einem Brunch und einer Rundreise durch Bačka Palanka. 47 Menschen nahmen an der Aktivität teil.

Die zweite Aktion wurde „Küchen nationaler Minderheiten“ genannt und fand am 12. Dezember 2019 in Vukovar / Kroatien statt. In einer freundlichen und entspannten Atmosphäre, begleitet von Geplauder und Gesang, bereiteten Vertreter/-innen der Minderheitenverbände der Serben, Ukrainer, Deutschen und Österreicher aus Vukovar und Vertreter der slowakischen nationalen Minderheit aus Bačka Palanka verschiedene Gerichte und Desserts mit Spezialitäten zu, die zum kulturelle Erbe gehören, und zeigten dabei die kulinarischen Fähigkeiten und Bräuche der in dieser Region lebenden Menschen. Die 23 Teilnehmenden zeigten sich überrascht zu sehen, was in verschiedenen nationalen Küchen ähnlich ist, trotz der unterschiedlichen Ansätze bei der Auswahl von Speisen und der Zubereitung von Gerichten und Desserts. Alle waren begeistert, Erfahrungen und “kleine Geheimnisse” bei der Zubereitung traditioneller Gerichte und Rezepte auszutauschen. Diese Veranstaltung hat die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmenden dieser Veranstaltung ebenso wie einige zukünftige kulinarische und kulturelle Zusammenkünfte gefördert.
Neben der Landeshauptstadt Stuttgart erhielt das Projekt zusätzliche Unterstützung von der Gemeinde Bačka Palanka und dem Generalkonsulat der Republik Serbien in Vukovar. Der Präsident der Gemeinde Bačka Palanka, Branislav Šušnica, besuchte die erste Veranstaltung in der Sporthalle Tikvara in Bačka Palanka am 3. Dezember 2019. Eine Vertreterin des Generalkonsulats der Republik Serbien, Vukovar, in der Republik Kroatien, Konsulin Ljudmila Ostojić, unterstützte das Projekt ebenfalls mit ihrem Besuch der zweiten Aktion am 12. Dezember 2019 im Restaurant „Mornar“ in Vukovar.

Das Projekt generierte auch wertvolle Erfahrungen in der Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartner und schuf Lerneffekte für die Durchführung größerer Projekte bei einigen Partnern. Die Problematik der Vorfinanzierung von Projekten, die Nachweisung von Personalkosten mittels Zeiterfassungskonten, das Vertrauen darauf, dass Projektgelder dann auch wirklich durch die Projektunterstützer fließen, waren nur einige Punkte, an denen klar wurde, dass das Projekt die Projektdurchführungskapazitäten der Projektpartner stärken konnte.

Statistik:
1 dreitägiges Training mit 19 Teilnehmenden, 1 Trainingstag mit 12 Teilnehmenden, 1 Projektaktion mit 47 Teilnehmenden, 1 Projektaktion mit 23 Teilnehmenden.

Projektleitung: Florian Setzen.