— Der Europäische Wettbewerb seit 1953

Der Europäische Wettbewerb seit 1953

Der Europäische Wettbewerb erfreut sich einer jahrzehntelangen Tradition. Im Jahr 2013 beging der Wettbewerb sein 60. Jubiläum.

Der Europäische Wettbewerb, der in seinen Anfangsjahren noch Europäischer Schultag hieß, ist nicht nur der älteste Schülerwettbewerb Deutschlands, sondern auch eine der traditionsreichsten transnationalen Initiativen zur politischen Bildung in Europa. Darüber hinaus ist die Geschichte des Europäischen Wettbewerbs eng mit der Entstehung und Integration der Europäischen Union verbunden.

Das französische Unterrichtsministerium rief 1953 die Länder der ehemaligen Montanunion (Deutschland, Frankreich, Italien und die Beneluxstaaten) zu einem Europäischen Schultag auf. An diesem Tag sollten Schülerinnen und Schüler Aufsätze zum Thema Europa zu schreiben. Der Europäische Schultag war in erster Linie der Versuch, nach zwei verheerenden Kriegen bei der jüngeren Generation Begeisterung für die Ideen einer friedlichen und kooperativen europäischen Staatengemeinschaft zu wecken. Ab 1956 durften neben Aufsätzen auch bildnerische Arbeiten eingereicht werden.

In Deutschland beteiligte sich Nordrhein-Westfalen 1953 als erstes deutsches Bundesland am Europäischen Schultag. Bereits 1956 waren alle Länder der damaligen Bundesrepublik zu Teilnehmern geworden. 1974 wurde der Schülerwettbewerb als gesamtstaatlich gefördertes Projekt anerkannt und seitdem übernahm der Bundespräsident die Schirmherrschaft in Deutschland.

1975 wurde der Europäische Schultag modernisiert. Er trug künftig den Namen Europäischer Wettbewerb und wurde nicht mehr nur an einem speziellen Schultag, sondern schuljahresbegleitend angeboten. Das wachsende europäische Netzwerk konnte bis zu 15 internationale Preisträgertreffen durchführen.

1978 wurde die Europäische Bewegung Deutschland Träger des Bonner Zentrums für Europäische Bildung, das den Wettbewerb deutschlandweit koordinierte. Bis heute ist der Europäische Wettbewerb eine zentrale Säule der europapolitischen Bildungsarbeit des größten deutschen zivilgesellschaftlichen Netzwerkes für Europa. Seit Oktober 2012 ist eine neue, eigenständige Geschäftsstelle der Europäischen Bewegung Deutschland für die Koordination des Europäischen Wettbewerbs auf Bundesebene zuständig.

Auf Länderebene tragen die Kultusministerien und Senatsverwaltungen den Europäischen Wettbewerb. Bis zu 200.000 Arbeiten werden jährlich von Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen und Schulformen eingereicht und in den Ländern juriert und prämiert. Die besten Arbeiten werden zusätzlich auf Bundesebene ausgezeichnet. Die Bundesjury vergibt Einladungen zu internationalen Preisträgerbegegnungen, zu Regierungsinstitutionen in Berlin, Brüssel und Straßburg sowie Geld- und Sachpreise.

Der Europäische Wettbewerb wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Auswärtigen Amt und der Kultusministerkonferenz. Die Kultusministerkonferenz empfiehlt den Europäischen Wettbewerb als Instrument praktischer Schularbeit zu Europathemen. Auch die Kultusministerien und vielerorts die Europa-Union Deutschland tragen durch finanzielle und personelle Unterstützung zum Erfolg des Wettbewerbs bei.

Eine Besonderheit des Europäischen Wettbewerbs ist es, dass zu jeder neuen Ausschreibungsrunde ein Wettbewerbsbeitrag einer Schülerin oder eines Schülers das Ausschreibungsplakat schmückt. Die Ausschreibungsplakate seit 1973 schmücken unter anderem den Gang des Europa Zentrums Baden-Württemberg in der Nadlerstraße 4, 70173 Stuttgart, die auch jederzeit besichtigt werden können. Eine Online-Galerie der Ausschreibungsposter seit 1979 können Sie sich hier anschauen.

Anlässlich des 60. Jubiläums des Europäischen Wettbewerbs erzählen Schülerinnen und Schüler die Geschichte des Wettbewerbs in einem kleinen Film:

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